Neutralität: Ein Vorwand für Feigheit?
Nehmen wir ein Beispiel auf menschlicher Ebene. Was erwarten wir von einem Mediator, dessen Hilfe gefragt ist, einen Nachbarschaftskonflikt zu lösen? Ist es nicht, dass er neutral bleibt und doch sich nicht scheut, die Verfehlungen anzusprechen, egal von welcher Seite diese begangen wurden? Wenn er aber Partei ergreift, statt Friedestiftend zu verbinden, wird seine Haltung nur den Konflikt verschlimmern.
Der Angriffskrieg von Putin ist zu verurteilen, doch die Tatsache, dass die NATO und die USA ihre Versprechungen gegenüber Russland mehrfach brachen und der Ukraine mit einem NATO Beitritt falsche Versprechungen machten, sowie die Osteuropa Erweiterung ohne auf Russlands Sicherheitsanliegen zu achten, war eine der Gründe, die mit zum Krieg führten. Wenn aber unsere Regierung sich solidarisch gegenüber der Ukraine erklärt, dann muss sie über solche Missetaten schweigen, weil ihre Loyalität nicht mehr für die Wahrheit und die Gerechtigkeit steht.
Unsere Regierung hat die schweizerische Neutralität geopfert und ist in den Wirtschaftskrieg gegen Russland eingetreten. Durch den Verlust ihrer Neutralität, verliert die Schweiz ihre langjährige Glaubwürdigkeit als Friedensstifter und ihrer Tradition der humanitären Hilfe, die gegenüber jeder Konfliktpartei geleistet wird. Wir dürfen uns an dem Wort Jesu orientieren: „Glückselig die Friedensstifter, denn sie werden Söhne Gottes heissen“.
Jonas Baggett, Vizepräsident EDU BS